Gesicht oder Maske: Eine Gegenüberstellung

Am 20. November 2021 führte ein Block junger, neurechter Aktivisten eine der größten Demonstrationen der österreichischen Geschichte an. Die Bilder ihres Einzugs durchs Heldentor gingen um die Welt. Während die Reaktionen überwiegend positiv waren, gab es aber auch Kritik. Der Grund: Das Auftreten mit verhülltem Gesicht wirke bedrohlich und könne abschreckend wirken. Um zu ermitteln, ob und inwieweit diese Kritik angebracht ist, wollen wir die Lage etwas näher beleuchten.

In einem Artikel der „Sezession“ beschreibt Martin Sellner seine Sicht auf dieses Thema. Wir fassen zusammen:

Ein maskenloser Anfang

Nach den ersten Erfolgen des identitären Widerstands, erkannte man recht bald, dass es notwendig sein werde, die „Masken fallen zu lassen“. Eine klare ideologische Abgrenzung und Neuausrichtung wäre nicht ausreichend gewesen, um herrschende „emotionale Barrieren“ zu überwinden und sich von subkulturellen Einschränkungen zu befreien. Wer Gesicht zeigt, ist schwerer zu dämonisieren als ein maskierter Fremder.

Eine zweiseitige Medaille

Dass dieses offene Auftreten auch Gefahren birgt, zeigte sich bald in Form massiver Repressionswellen und sollte spätestens seit der Christchurch-Lüge auch jedem bewusst sein. „Die angebotene Hand wurde ausgeschlagen. Die IB als perfekter „rechter Klon“ linker NGOs und Protestbewegungen wurde trotz ihres gewaltfreien, transparenten und demokratischen Wesens behandelt als wäre sie eine Terrorbewegung„, fasst Sellner zusammen.

Obwohl Gegner des Widerstands mit jedem repressiven Vorstoß immer klarer offenbaren, dass ihre Absichten von gefährlicher Doppelmoral getrieben sind, geht die Hetzjagd auf Dissidenten ungebrochen weiter. Die Corona-Demos zeigen klar: Auch für den nicht dezidiert rechten Demonstranten stellt die Normalisierung dieses Vorgehens eine potentielle Gefahr dar.

Ein Fazit

Demonstranten -sofern sie Narrative des Mainstreams angreifen- gehen immer auch das Risiko manchmal leichterer, manchmal aber auch schwerwiegender Konsequenzen ein. Das Spektrum reicht von minimalen Geldstrafen bis hin zum Verlust von Existenzgrundlagen und sogar dem Entzug des Kindes. Unter diesen Umständen, wäre es sogar fahrlässig sich an die Spitze einer Demonstration zu stellen. Da dies auch immer weiter ins kollektive Bewusstsein der Widerstandsbewegungen vorrückt, wird die maskierte Aktionsform auch immer stärker als Notwendigkeit akzeptiert, solange sie nicht von einem militanten Erscheinungsbild oder Gewalt begleitet wird.

Der Kopf der IBÖ stellt aber auch klar, dass man ohne Gesichter wohl nicht auskommen wird. Es brauche ein hybrides Auftreten aus einheitlicher Masse und einigen wenigen Repräsentanten.

Fest steht aber auch, daß die Bewegung neue Gesichter braucht. Die Überwindung der „emotionalen Barriere“ und die Gewinnung eines eigenen Sprechorts braucht starke Persönlichkeiten, die mit offenem Visier auftreten. Dabei müssen weniger Gesicht zeigen, als in der Anfangsphase, doch es gilt: „non quod, sed quales“. Die neuen Gesichter müssen charismatische und authentische Persönlichkeiten sein, die den neuen Stil ebenso wie die klassischen Werte verkörpern, um für die zu sprechen, die hinter der Maske bleiben„, hält Sellner fest und stellt abschließend klar, dass es das Ziel der Aktivisten sei, dass eines Tages niemand mehr Angst haben muss, mit offenem Visier seine Meinung zu äußern.

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